Forschungsprojekt, 2003–2022
Ein Projekt der
Akademie, seit 1949
Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz
Das Forschungs- und Editionsprojekts „Controversia et Confessio“ arbeitet erstmals systematisch jene theologischen Kontroversen auf, die durch das Augsburger Interim und den Leipziger Alternativentwurf von 1548 ausgelöst wurden und erst durch das großangelegte theologische Einigungswerk der Konkordienformel und des Konkordienbuches 1577/80 weitgehend beigelegt werden konnten. In diesen Auseinandersetzungen entwickelte sich eine frühneuzeitliche „Streit- bzw. Kontroverskultur“, die auf unterschiedliche literarische Genres zurückgriff – akademische Disputationsthesen und Streitschriften, satirische Lieder, illustrierte Flugblätter und Bekenntnisse – sowie verschiedene kommunikative Formen und Strukturen nutzte. Ziel des Editionsprojekts ist es, diese theologische Streitkultur als entscheidenden Motor für die Präzisierung reformatorischer Lehre, als Anstoß für eine vielfältige Bekenntnisbildung und als ausschlaggebenden Faktor für die abschließende Konsolidierung der Konfessionen in ihren bis heute bestehenden lehrmäßigen Charakteristika wahrzunehmen und in einer kommentierten Textedition zugänglich zu machen.
Das Editionsvorhaben verfolgt einen themenzentrierten und rezeptionsgeschichtlich orientierten Zugang. In einer online-Datenbank werden über 2.000 theologiegeschichtlich wirksam gewordene Schriften verschiedener Autoren verzeichnet und inhaltlich erschlossen. Kurze Biogramme verdeutlichen die Vernetzung der Akteure. Die für die jeweiligen „Streitkreise“ zentralen Texte werden in neun Bänden ediert. Dieser Print-Version steht eine in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel erarbeitete digitale Edition im Internet zur Seite.
Klassifikation
Forschungsprojekte in AGATE werden anhand verschiedener Aspekte klassifiziert. Zu den inhaltlichen Aspekten zählt die Zuweisung eines Zeitraums, mit dem sich das Projekt beschäftigt, sowie eine geographische Einordnung der Projektinhalte. Durch die Auswahl eines der folgenden Tags durchsuchen Sie die Projektdatenbank nach Projekten, mit dem ausgewählten Fokus. Dort können Sie weitere Facetten hinzufügen, um Projekte mit Ihren Interessenschwerpunkten zu finden.
Zeitliche Einordnung
Geographische Einordnung
Forschungsobjekte
Forschungsmethoden
Die eingesetzten Forschungsmethoden sind ein wesentlicher Bestandteil von Forschungsprojekten. Im Bereich der Forschungsmethoden lassen sich Projekte nach ihren spezifischen Forschungsaktivitäten und -techniken filtern, sodass Projekte mit ähnlichen Ansätzen leicht gefunden werden können.
Forschungsaktivitäten
Forschungstechniken
Personen
- Prof. Dr. phil. theol. habil. Irene Dingel (Projektleiter/in)
- Dr. Jan-Martin Lies (Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in)
- Dipl. Theol. Hans-Otto Schneider (Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in)
- Hedwig Todt-Schmitz (Wissenschaftliche Hilfskraft)
- Ina Klare (Studentische Hilfskraft)
- Christian Schmidt (Studentische Hilfskraft)
Ansprechperson für das Akademienprogramm
Sebastian Zwies M.A.
Geschäftsstelle Mainz
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz
Tel: 06131/218 528-17
E-Mail: sebastian.zwies@akademienunion.de