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Biotische Struktur von Stauseen

Die biotische Struktur eines Gewässers bildet zusammen mit seinen physikalisch-chemischen und hydrologischen Eigenschaften die wichtigste Grundlage für die Beurteilung seines Stoffhaushaltes und die Erfassung von Umweltveränderungen. Schwerpunkte des Vorhabens stellen die Kausalanalyse der dominierenden Prozesse sowie die Langzeitentwicklung der Stoffströme und der biologischen Strukturen in Talsperrenökosystemen dar.

Stauseen werden besonders durch zwei Lebensräume geprägt, das Freiwasser und die Wasser-Sediment-Kontaktzone im lichtlosen Tiefenwasser, während der in Seen wichtige Pflanzengürtel am Ufer wegen der Wasserstandsänderungen meist fehlt. Deshalb stehen das Plankton, die Sedimentation und die Sediment-Mikrobiologie im Mittelpunkt. Neben der Erfassung des Grund-Verhaltens, das die Frequenzmuster naturbedingter Schwankungen aufdecken soll, werden vor allem die Reaktionen auf Belastungsveränderungen (Eutrophierung, Re-Oligotrophierung, Versauerung) sowie die Reaktionen auf Klima-Schwankungen untersucht. Da mit der sanierungsbedingten Reduzierung der externen Nährstoff-Lasten aus dem Einzugsgebiet die Bedeutung des Sedimentes als Stoffquelle wächst, wird dem Stoffaustausch zwischen diesem und dem Wasserkörper, der chemischen und biologischen Zusammensetzung des Sedimentes sowie seiner mikrobiellen Aktivität besondere Beachtung geschenkt. Fallbeispiele sind die Talsperren Saidenbach und Neunzehnhain mit ihren unterschiedlichen Einzugsgebieten und Stoffhaushalten.

Projekttyp
Datenrepositorium

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