Ziel des zu Beginn des Jahres 2000 eingerichteten und für 15 Jahre geplanten Projektes ist die Charakterisierung endokriner Abläufe unter chronobiologischem Aspekt, wobei der Einfluss pinealen Melatonins auf Sekretionsrhythmik und Signaltransduktionsprozesse der Langerhansschen Insel im Zentrum der Untersuchungen steht. Voraussetzung für die Projektgenehmigung waren in-vitro-Befunde, durch die erstmalig zweifelsfrei gegensätzliche Einflüsse nahe verwandter Indolamine (Melatonin und Serotonin) auf die Insulinsekretion nachgewiesen werden konnten. Folgeuntersuchungen ließen erkennen, dass die Insulinsekretion isolierter pankreatischer Inseln einem circadianen Rhythmus folgt und dass Melatonin ein potenter Hydroxylradikalfänger ist. Weiterhin konnte inzwischen auf Grund physiologischer, autoradiographischer und molkularbiologischer Untersuchungen gesichert werden, dass die Insulin-produzierende ß-Zelle über Melatonin (MT1)-Rezeptoren verfügt und dass die intrazelluläre Signaltransduktionkaskade über das Adenylatcyclase/cAMP-System verläuft. Perspektivisch sollen Untersuchungen zur Expression von Melatonin-Rezeptoren im Tagesgang, der Expression von Zeitgenen sowie die Überprüfung der in-vitro-Ergebnisse durch in-vivo-Untersuchungen folgen, wodurch der Brückenschlag zur klinischen Relevanz und Bedeutung von Melatonin für die Diabetogenese hergestellt werden könnte.
Permalink: https://agate.academy/id/PR443
Zeitstrukturen endokriner Systeme
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
- Land
- Deutschland
- Bundesland
- Sachsen-Anhalt
- Arbeitsstelle
- Halle (Saale)
- Laufzeit
- 2000-2014
- Projekttyp
- Datenrepositorium
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Sebastian Zwies M.A.
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