Die Forschungsstelle befasste sich mit der Entwicklung und Anwendung naturwissenschaftlicher Untersuchungsverfahren für archäologisch-kulturhistorische Themen mit den Arbeitsschwerpunkten physikalische Datierung und holozäne Landschaftsrekonstruktion.

Mit Lumineszenz lassen sich an gebrannten Artefakten der Erhitzungszeitpunkt sowie an Sedimenten das Ablagerungsalter bestimmen. Dies erlaubt die Datierung von Keramik, Ziegeln, Öfen, Feuerstellen, Archäosedimenten, kontinentalen Quartärsedimenten, vulkanischen Aschelagen und Sinterkalken.

Insbesondere besitzt die Datierung der letzten Belichtung von Gesteinsoberflächen ein weites archäologisches Anwendungspotential. Die Anwendungsspanne reicht vom Paläolithikum bis ins Mittelalter. Die Altersbestimmung von Sedimenten ermöglicht – unter Einbeziehung geowissenschaftlicher und archäologischer Verfahren – die Landschaftsrekonstruktion um alte Siedlungsplätze. Menschliche Eingriffe in das Ökosystem – insbesondere in Form von Bodenerosion – seit Beginn der produzierenden Wirtschaftsweise im Neolithikum lassen sich zeitlich aufgelöst quantifizieren und mit der kulturellen Entwicklung in Beziehung setzen. Beispiele dafür sind Landschaften in Südwestdeutschland und im ägäischen Raum.

Personen

  • Prof. Dr. Günther Adolf Wagner (Projektleiter/in)
Laufzeit
1986–2006