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Qumran-Wörterbuch

Hebräisches und aramäisches Lexikon zu den Texten vom Toten Meer

Das Forschungsprojekt „Qumran-Lexikon“ gilt einem der bedeutendsten Handschriftenfunde des 20. Jahrhunderts. Zwischen 1947 und 1956 wurden in Höhlen nahe der Ruinensiedlung Chirbet Qumran am Westufer des Toten Meers Überreste von rund 1000 Schriftrollen vor allem in hebräischer und aramäischer Sprache entdeckt. Die Handschriften stammen aus der Zeit des 3. Jahrhunderts v. Chr. bis zum zweiten Jahrhundert n. Chr. Der Umfang und das Alter des Fundes machen die Texte zu einer einzigartigen Quelle für die Erforschung der Geschichte des antiken Judentums sowie des Alten Testaments und geben Einblick in den Entstehungshintergrund des Neuen Testaments. 

Die Aufgabe des Unternehmens besteht in der erstmaligen Erarbeitung eines philologischen Lexikons, das den gesamten Wortschatz der Texte von Qumran und weiterer Fundorte vom Toten Meer umfasst. Einbezogen sind auch die mittelalterlichen Kopien der ebenfalls in Qumran gefundenen Damaskusschrift und Ben Siras. Das Textmaterial wird wie in klassischen Wörterbüchern etymologisch, morphologisch und semantisch aufbereitet. Damit dient das Lexikon der Erschließung der sprachgeschichtlichen Lücke zwischen dem älteren biblischen und dem jüngeren rabbinischen Hebräisch und Aramäisch. 

Das Unternehmen hat eine Datenbank aufgebaut, die sämtliche Quellentexte und Lesarten sowie sprachliche Analysen der einzelnen Wörter in ihrem syntaktischen Kontext umfasst. Sie wird laufend aktualisiert und beinhaltet eine umfangreiche Bibliographie. Die Arbeitsstelle verfügt über eine Spezialbibliothek mit allen Editionen der Texte vom Toten Meer, die kontinuierlich erweitert wird.

Ein erster Band des Wörterbuchs erschien 2017 bei de Gruyter (R. Kratz/ A. Steudel/ I. Kottsieper, Hebräisches und aramäisches Wörterbuch zu den Texten vom Toten Meer. Einschließlich der Manuskripte aus der Kairoer Genizah. Band 1 א-ב, Berlin/Boston 2017), die übrigen Bände sollen jeweils im Abstand von ein bis zwei Jahren folgen.

Personen

  • Prof. Dr. Reinhard G. Kratz (Projektleiter/in)
  • Prof. Dr. Annette Steudel (Arbeitsstellenleiter/in)
  • Priv. Doz. Dr. Ingo Kottsieper (Wissenschaftlich-technische/r Mitarbeiter/in)
  • Dr. Elisabetta Abate (Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in)
  • Astrid Stacklies (Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in)
  • Eva Schellenberg (Wissenschaftliche Hilfskraft)
  • Leif Rocker (Wissenschaftliche Hilfskraft)
Akronym
QWB
Projekttyp
Wörterbuch

Ansprechpartner für das Akademienprogramm

Sebastian Zwies M.A.

Geschäftsstelle Mainz
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz

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