AGATE

Neuedition der frühmittelalterlichen Formulae inklusive der Erschließung von frühmittelalterlichen Briefen und Urkunden im Abendland (ca. 500 – ca. 1000)

The aim of the long-term project is the systematic reconstruction and editing of Early Medieval certificates and letters (Formulae) as well as research into formulaic writing in Western Europe before the 11th century. It is rooted at the interface of history, Latin philology and legal history and examines sources which are of great importance for the study of Early Medieval society. The Formulae document a diverse set of scholarly writing which, in course of the project, will be critically edited, commented and published with translations both in the Monumenta Germaniae Historica (MGH) and online. They contain indispensable information concerning social, economic, cultural, legal and intellectual history and witness to the language change from Late Antiquity to the Middle Ages.

The Early Medieval Formulae are mostly passed on through collections, which the project will make accessible in a digital edition. A textual database along with an e-lexicon will enable the comparison with other letters and certificates from the same time and will provide an important tool for further studies.

The long-term research project, under the supervision of Prof. Dr. Philippe Depreux, started its work on the 12th January 2017 and is set to last for 15 years. It is conducted in cooperation with the University of Hamburg.

Ziel des Langzeitvorhabens ist die systematische Aufarbeitung und Edition frühmittelalterlicher Musterurkunden und -briefe (Formulae) sowie die Erforschung des formelhaften Schreibens in Westeuropa vor dem 11. Jahrhundert. Das Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle von Geschichte, lateinischer Philologie und Rechtsgeschichte verankert und untersucht eine für die Erforschung der frühmittelalterlichen Gesellschaft wichtige Quelle. Die Formulae dokumentieren die Vielfalt des gelehrten Schreibens und sollen im Rahmen des Projekts Monumenta Germaniae Historica (MGH) kritisch ediert, kommentiert und mit Übersetzung publiziert werden. Sie enthalten unentbehrliche Informationen der Sozial-, Wirtschafts-, Kultur-, Rechts- und Mentalitätsgeschichte und sind ein Zeugnis des sprachlichen Wandels von der Spätantike zum Mittelalter.

Die frühmittelalterlichen Formulae sind meistens in Sammlungen überliefert, die jetzt in einer digitalen Edition zugänglich gemacht werden sollen. Eine Datenbank samt e-Lexikon wird die Erforschung des formelhaften Schreibens im lateinischen Früh- und Hochmittelalter und den Vergleich mit anderen Briefen und Urkunden aus derselben Zeit ermöglichen sowie ein wichtiges Arbeitsmittel für weitere Forschungen liefern.

Das Langzeitforschungsprojekt, unter der Leitung von Prof. Dr. Philippe Depreux, startete seine Arbeit am 12.01.2017 und ist auf eine Gesamtlaufzeit von 15 Jahren angelegt. Es wird in Kooperation mit der Universität Hamburg durchgeführt.