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Fundmünzen der Antike

Das Projekt, das zunächst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft getragen wurde und seit 1986 in der Obhut der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz steht, bestimmt, erfasst, ediert und wertet Münzfunde der Antike aus. Es legt damit die Grundlage für die historische Analyse dieses wichtigen Quellenmaterials. In Anbetracht der Masse an Funden aus dem gesamten antiken Mittelmeerraum und den angrenzenden Gebieten sowie des Untersuchungszeitraumes vom 7. Jh. v. Chr. bis zum 9.Jh. n. Chr. - im Osten bis zum Ende des byzantinischen Reiches Mitte des 15. Jhs. -, ist dieses Ziel nur in internationaler Zusammenarbeit zu erreichen.

Publikationsreihen des Projekts sind: Fundmünzen der römischen Zeit in Deutschland (FMRD) (30 Bände erschienen) und Studien zu Fundmünzen der Antike (SFMA). In internationaler Zusammenarbeit werden folgende Reihen herausgegeben: Fundmünzen der römischen Zeit im Großherzogtum Luxemburg (FMRL), Fundmünzen der römischen Zeit in Slovenien (FMRSl), Fundmünzen der römischen Zeit in den Niederlanden (FMRN), Fundmünzen der römischen Zeit in Kroatien (FMRHr).Dem FMRD-System nahe verwandt sind die von anderen Institutionen betreuten Reihen Fundmünzen der römischen Zeit in Österreich (FMRÖ), Fundmünzen der römischen Zeit in Ungarn (FMRU), in Italien die Reihen RMRVe (Ritrovamenti monetali in Italia di età Romana nel Veneto), RMISA (Ripostigli monetali in Italia, schede anagrafiche), sowie Antike Münzfunde aus der Stadt Rom, 1870 - 1902 (zusammen mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz), und in der Schweiz das Inventar der Fundmünzen der Schweiz (IFS). Die durch die bereitgestellte Materialbasis erweiterte Sicht und präzisierten Forschungsziele führen mit Hilfe moderner Arbeitsmittel wie einer eigens geschaffenen Datenbank oder Metallanalysen zu neuen wissenschaftlichen Ansätzen. Bisher nicht gesehene Fakten und Zusammenhänge treten, z. B. für die geld- und wirtschaftsgeschichtliche Auswertung ins Blickfeld.

Zu den Zielen und Perspektiven des Projektes gehörten:

- die Digitalisierung der erarbeiteten Materialien und ihre Publikation im Internet;

- die Analyse der verschiedenen Formen des antiken Münzumlaufs im Mediterraneum und den angrenzenden Gebieten unter Einbeziehung wesentlicher Faktoren wie der politischen und ökonomischen Bedingungen der jeweiligen Epoche, der Siedlungsstrukturen oder des lokalen Brauchtums;

- die Entwicklung neuer Methoden der Auswertung, wie z.. B. großräumiger Territorialvergleiche des Münzumlaufs oder Funktionsanalysen bestimmter Prägungen;

- die Präsentation neuer Formen der Darstellung auch komplexer Sachverhalte der antiken Fundnumismatik;

- eine intensive Zusammenarbeit mit den Natur- und Technikwissenschaften und die Erarbeitung klarer Fragestellungen aus der Sicht der historischen Forschung;

- die Erprobung all dieser Perspektiven an geeigneten Beispielen und ihre Diskussion im internationalen Rahmen.

Akronym
FdA
Laufzeit
1961-2009

Ansprechpartner für das Akademienprogramm

Sebastian Zwies M.A.

Geschäftsstelle Mainz
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz

Tel: 06131/218 528-17
E-Mail: sebastian.zwies@akademienunion.de